Wurde die Mondlandung in geheimen Filmstudios gefälscht?
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Seit den abenteuerlichen Mondflügen der Amerikaner reißt die Behauptung nicht ab, die NASA habe die Mondlandungen in Filmstudios in der Wüste von Nevada gefälscht, um in der Phase des kalten Krieges mit der Sowjetunion der Weltöffentlichkeit einen Sieg im Wettlauf zum Mond vorzutäuschen. Diese Behauptungen kursieren heute im Internet und zwischen den Verschwörungstheoretikern und Wissenschaftlern werden dort erbittert Debatten ausgefochten.
Das Thema eignet sich auch zur Behandlung der Fallgesetze im Physikunterricht. Mit der Analyse der Videofilme vom Mond lässt sich die Streitfrage womöglich entscheiden. Zumindest ein spannender, lehrreicher Unterricht mit kriminalistischen und lustigen Elementen ist garantiert! Skript Download: mondfall.pdf (320 kB, mit Kopiervorlagen) |
Ausgesuchte Mondfilme zur Untersuchung der Fallbeschleunigung auf dem Mond
Die folgenden Ausschnitte aus dem umfangreichen Filmmaterial der Apollo-Missionen ermöglichen eine Bestimmung der Fallbeschleunigung auf dem Mond.
Nimmt man an, die Filme seien in irdischen Filmstudios entstanden und später, zur Vortäuschung der geringeren Mondanziehungskraft, in Zeitlupe veröffentlicht, so kann man die Filme im vermeintlichen Originaltempo rekonstruieren. Bei einer zeitgerafften Abspielung mit dem Faktor 2,46 laufen die Fallvorgänge so ab, als seien sie unter der Wirkung der irdischen Schwerkraft entstanden. Bei der Betrachtung der zeitgerafften Filme möge man selbst entscheiden, ob die Abläufe in der dargestellten Geschwindigkeit von Schauspielern auf der Erde gespielt worden sein könnten.
Die Filmsequenzen sind durch das Anklicken der Bildsymbole abrufbar. Für das Abspielen ist ein installierter DivX-Codec notwendig.
Ausstieg aus der Mondlandefähre von Apollo 14 | |
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Der Ausstieg des Astronauten wurde von einer Kamera aufgenommen, die beim vorherigen Mondspaziergang aufgestellt wurde. Er springt aus einer Höhe von ca. 1 m von der Leiter auf den Mondboden. Diese Sequenz lässt sich leicht zur Bestimmung der Fallbeschleunigung auf dem Mond auswerten.
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Flagge Apollo 14 | |
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Hier wird das Aufstellen der amerikanischen Flagge gezeigt. Sie schwingt wie ein Pendel unter der Wirkung der Mondschwere. Die Schwingungsdauer hängt allerdings auch von Form- und Materialeigenschaften der Flagge ab, und damit lässt sie sich nicht leicht auswerten.
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Salutsprung vor der Flagge | |
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flaggensprung_zr.avi (1 MB) |
Der Astronaut springt im Moment des Salutierens in die Höhe. Die Sequenz ist optimal zur Bestimmung der Fallbeschleunigung geeignet.
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Hopsen auf dem Mond (Apollo 17) | |
a17_hopsen.avi (150 KB) |
a17_hopsen_zr.avi (150 KB) |
Der Apollo-17-Astronaut erprobt sich im Hopsen und Springen auf dem Mond. Man kann die Fallbeschleunigung ermitteln und auch die Form der Parabel, der seine Füße folgen, wenn man berücksichtigt, dass eine perspektivische Verzerrung wegen des schrägen Laufweges im Bildausschnitt auftritt.
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Sturz auf dem Mond (Apollo 17) | |
a17_sturz.avi (790 KB) |
a17_sturz_zr.avi (630 KB) |
Hier ist der Sturz eines Astronauten während des Einschlagens eines Bohrkerns in den Mondboden filmisch festgehalten. Auffällig ist das für unter Atmosphärenbedingungen untypische Fortschleudern der Staubwolken, die sich im Vakuum des Mondes ungebremst ausbreiten.
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Ein Stein fällt von der Schaufel (Apollo 16) | |
a16_steinaufheben1.avi (5,4 MB) |
a16_steinaufheben1_zr.avi (4,7 MB) |
Während des Auflesens eines Mondsteins fällt er wieder von der Schaufel. Der Astronaut versucht ihn aufzufangen, schleudert ihn aber stattdessen noch seitlich fort. Leider ist der Vorgang nicht besonders gut zu erkennen.
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Aufheben eines großen Mondsteins (Apollo 16) | |
a16_steinaufheben2.avi (9,4 MB) |
a16_steinaufheben2_zr.avi (7,4 MB) |
Die Astronauten nähern sich einem Krater an, bei dem ein großer Stein liegt. Nach kurzem Nachdenken versucht der Astronaut, ihn aufzuheben.
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Ein Stein fällt aus dem Rucksack (Apollo 16) | |
a16_steinaufheben3.avi (3,5 MB) |
a16_steinaufheben3_zr.avi (2,6 MB) |
Bei der Rückkehr vom Mondausflug löst sich beim wackelnden Gehen des Astronauten ein Stein aus dem Rucksack und fällt heraus, was gut beobachtet und ausgewertet werden kann.
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Zusammenstellung „Moonwalk“ | |
moonwalk.avi (12,7 MB) |
moonwalk_zr.avi (10,4 MB) |
Hier sind einige Sequenzen der gehenden, laufenden, springenden, hopsenden und fallenden Mondastronauten aneinandergereiht. Amüsant und lehrreich, insbesondere zur Untersuchung der Frage, ob der zeitgeraffte Film auf der Erde entstanden sein könnte.
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Fallexperiment mit Hammer und Feder (Apollo 15) | |
a15_fallexperiment.avi (7,4 MB) |
a15_fallexperiment_zr.avi (6,5 MB) |
Während der Apollo-15-Mission blieb offenbar genug Zeit für ein Schauexperiment zum freien Fall. Wir verdanken den Astronauten damit eine einzigartige Sequenz zur Demonstration des gleichschnellen Falls unterschiedlicher Körper.
Da auf dem luftlosen Mond keine reibenden Einflüsse den Fall der Körper hemmen, werden sie nur mit der lunaren Fallbeschleunigung angetrieben. Der Hammer und die Falkenfeder (in der linken Hand des Astronauten) erreichen den Boden deshalb zeitgleich. Das inszenierte Experiment eignet sich sowohl zur Demonstration der Fallgesetze, als auch zur Bestimmung der Fallbeschleunigung auf dem Mond und zum Nachweis des Fehlens einer dichten Mondatmosphäre. |
Testfahrt mit dem Mondauto (Apollo 16) | |
a16_mondauto1.avi (4,1 MB) |
a16_mondauto1_zr.avi (4,1 MB) |
Die Testfahrt, der das Mondauto von Apollo 16 unterzogen wurde, ist im Film festgehalten worden. Bemerkenswert ist die Art des Staubaufwurfs, die unter irdischen Atmosphärenbedingungen so nicht zu beobachten ist. Wäre die Sequenz im Filmstudio entstanden, so müsste dieses luftleer und riesig sein, wie man anhand der zurückgelegten Strecke und Fahrtroute sehen kann.
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Aufwurf von Staubwolken bei der Mondautofahrt (Apollo 16) | |
a16_mondauto2.avi (574 KB) |
a16_mondauto2_zr.avi (554 KB) |
Dieser Film zeigt die während der Fahrt aufgeworfenen Staubmassen bei seitlicher Ansicht. Man kann den parabelförmigen Flug der Staubmassen sehen und auswerten. Aus der Geschwindigkeit des Mondautos, dem Abwurfwinkel der Staubwolken zur Horizontalen und der Scheitelpunktshöhe der Wurfparabel lässt sich die lunare Fallbeschleunigung gewinnen.
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Begrüßungsszene beim Apollo-Sojus-Test-Projekt (ASTP) | |
apollo_sojus.avi (2,7 MB) |
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Im Jahr 1975 hat eine historische Begegnung von Apollo-Astronauten und Sojus-Kosmonauten in der Erdumlaufbahn stattgefunden. Diese spezielle Filmsequenz wurde aber offensichtlich am Boden gedreht, vermutlich im Simulator beim Training vor der Mission. Versucht am Anfang der linke Kosmonaut noch die Kabel und Schlaufen an seinem Overall unauffällig festzuhalten, so baumeln sie in der nächsten Einstellung frei in der Erdschwerkraft. Und wer hat die erste Einstellung eigentlich gefilmt, denn die Sojus-Kapsel hatte nur zwei Mann Besatzung? Schließlich zeigt auch das „Vorwärtsrobben“ des Apollo-Astronauten bei der Begrüßung: Schwerelos ist es dort nicht!
Hier ein Link zum Originalvideo der Mission, man erkennt den schwerelosen Zustand beim Dreh im Vergleich ganz deutlich: https://www.youtube.com/watch?v=sGMNDqk1iao |
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